23 Januar, 2024
Von Linda Pezzei

Elkes roter Faden

Orgänic zwischen Himmel und Erde.
Ein Interview mit Elke Zimmermann.

Im Engel bist du zu Gast zwischen Himmel und Erde, wo Tradition & Qualität, Menschlichkeit & Herz, Leichtigkeit & Humor zuhause sind. Diese Werte wollen wir – unserem Mantra „The New Orgänic“ folgend – auch auf das Design und die Gestaltung vom Foyer bis in die kleinste Kuschelnische übertragen. Die geerdete Farbwelt und die naturnahen Materialien werden dich daher ganz orgänisch durch deinen Aufenthalt in Grän begleiten. Wir nehmen uns selbst nicht immer allzu ernst und versuchen, keinen Dogmen zu folgen. Was wir aber von ganzem Herzen im Sinn haben: die Natur, die uns umgibt, wollen wir so gut es geht schützen. Regionalität und nachhaltiges Handeln sind für uns keine leeren Floskeln. Wir packen die Dinge lieber gemeinsam an. So wie es eben schon immer Tradition in unserer Familie war. Und das Beste: unsere Tiroler Wurzeln halten uns gerade so fest auf dem Boden, dass wir unsere Nasen doch in den Himmel und über den Tellerrand hinaus recken können. Wer die gute Seele ist, die emsig an diesem roten Faden spinnt? Unsere Elke natürlich! Höchste Zeit, unserer Design-Enthusiastin ein paar Geheimnisse rund um das Look & Feel des Neubaus zu entlocken …

Liebe Elke, kannst du dich kurz vorstellen?
Was ist deine Rolle im Rahmen des Hotelumbaus?

Ich habe mein Leben lang in diesem Haus gelebt und gearbeitet. Weihnachtsfeste und Geburtstage wurden – und werden – hier mit der Familie und den Gästen gefeiert. Ich kann also gar nicht genau sagen, ob ich mit dem Engel oder der Engel mit mir gewachsen ist. Jede Ecke ist gespickt mit Geschichten – manche sind zu lieben Erinnerungen geworden, da im Laufe der Zeit viele Dinge verschwunden sind. Dieses besondere Haus besitzt eine zeitlose Magie für mich, die mit jedem Um- oder Zubau an Kraft gewinnt. Daher möchte ich auf meine kleine Reise wirklich ALLE in mein Haus und Zuhause einladen, ein Stück mit auf diese aufregende Reise zu kommen und ein Teil der Engel-Familie zu sein.

Was inspiriert dich im Zuge
der Umgestaltung des Hotels?

Ein Herzenswunsch ist, dass sich die Gäste im Engel so zuhause fühlen, wie ich selbst es tue. Unsere hochwertige Einrichtung, das Konzept des Organischen und die Liebe zum Detail, die ich und wir alle in die Gestaltung aller Bereiche vom Orgänic Spa bis in die Zimmer stecken, verstehen wir auch als Wertschätzung gegenüber unseren Gästen. Im Sinne der Wirtschaftlichkeit unseres gewachsenen Familienunternehmens entwickeln wir den Engel seit knapp zwei Jahrzehnten ganz organisch – orgänic eben – und natürlich Stück für Stück weiter. Mit haptisch feinen Naturmaterialien und viel Wärme von den Textilien bis zum Kaminfeuer möchten wir es unseren Gästen rundum „gmiatlich“ machen. Eines ist mir dabei ganze wichtig: ich möchte mir und meinen Wurzeln treu bleiben, damit unser Zuhause nicht zur leblosen Kulisse wird, sondern weiter ein so lebendiger und einladender Ort bleibt. Lachen ist ausdrücklich erlaubt.

Wie wählst du die Muster, Farben und Formen
für die verschiedenen Bereiche des Hotels aus?

Ich würde sagen, die Gestaltung ist ein Prozess, ein Zusammenspiel mit dem Architekten, der Bauleitung und den Künstlern. Ich muss zugeben: ich bin auch ein absoluter Herzensmensch. Ich möchte Ideen gerne freien Raum geben, um Neues entstehen zu lassen. Dabei folge ich am liebsten meinem Gefühl für Farben, Formen und Stimmungen. Einen Plan zu haben ist gut, ich entscheide oft aber auch spontan vor Ort – Hand in Hand mit dem Team. Ihr dürft euch also überraschen lassen.

Lässt du dich im Tun von aktuellen Designtrends
beeinflussen oder besinnst du dich eher auf deine Tiroler Wurzeln?

Die Herausforderung besteht in meinen Augen darin, das Traditionelle auf den neusten Stand zu bringen, und dabei die eigenen Wurzeln nicht zu vergessen. Ich denke, ich verfüge jetzt über die entsprechende Lebenserfahrung, Tradition neu zu denken. So wie im Fall der Hotelbar oder der alten Stuben, wo ich Tiroler Tradition mit Gemütlichkeit und dem neuen Orgänic kombiniere. Jede Zeit hat ihre individuellen Köpfe und ihren eigenen Stil.

Hand aufs Herz: Bauen kann ganz schön stressig sein –
wie gehst du mit Herausforderungen um?

Das Bauen stellt zweifellos eine Herausforderung dar, aber ich trete jeder Baustelle mit extremer, positiver Vorfreude gegenüber. Diese Einstellung fordert die Menschen um mich herum oft sehr. Ich gestehe, manchmal fällt es mir schwer, mich zu entscheiden, aber das ist Teil des Prozesses. Wir haben meist nur ein 10-wöchiges Zeitfenster für ein Projekt, was natürlich Stress bedeutet. Viele Diskussionen drehen sich darum, dass ich mir gerne eine flexible Entscheidungsfindung während des Baus vorbehalte, um vor Ort Anpassungen vornehmen zu können. Obwohl dies nach Ansicht der Bauleitung und Architekten in diesem engen Zeitrahmen schwierig ist, gelingt es mir meistens, meinen Willen durchzusetzen ; ). Wenn auch mit Ach und Krach. Und erstaunlicherweise schaffen es die Teams immer, alles rechtzeitig fertigzustellen. Ich sehe mich vielleicht als das windstille Auge inmitten eines 10-wöchigen Hurrikans. Glücklicherweise ist jeder neue Bau wie eine Lebensaufgabe für mich, die mir hilft zu wachsen und stets neue Möglichkeiten eröffnet. Diese Herangehensweise ermöglicht es mir, die Herausforderungen des Bauens nicht nur zu meistern, sondern sie auch als Chance zur Weiterentwicklung zu sehen.

Dein liebstes Designelement?

Ganz besondere Freude habe ich an den geknüpften Zöpfen in meinem Orgänic Spa Bereich. Die habe ich mit einer Künstlerin aus Tirol organisch in die Hotelhalle wachsen lasse – freut euch drauf!

Spielen Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte
eine Rolle bei deiner Auswahl der Materialien?

Am liebsten arbeite ich mit Naturmaterialien. Wenn diese aus Tirol oder dem nahen Italien und Deutschland stammen, bin ich mit meiner Entscheidung besonders glücklich. Selbstverständlich verzichten wir im Sinne der Gesundheit auf Chemie. Materialien wie Lehmputz vom Lech, Wollarbeiten aus Tirol, handgemachte Fliesen aus Italien, Holz und Altholz aus Österreich oder Stoffe und Vorhänge aus Tirol sorgen nicht nur für einen geringen CO2-Fußabdruck, sondern auch für eine natürliche Wohlfühlatmosphäre.

Wie reagieren Mitarbeiter und
Gäste auf die Veränderungen?

Das Feedback ist zum Glück ganz toll. Wir wissen die Vorfreude und Offenheit gegenüber Neuem und einer Weiterentwicklung sowohl seitens der Gäste als auch der Mitarbeiter sehr zu schätzen. Dabei haben wir eigentlich noch gar nicht viel verraten. (lacht) Wir machen es eben gerne spannend – freut euch auf noch mehr Neues rund um die Kulinarik und den Spa.

Was würdest du anderen Design-Enthusiasten raten,
die ähnliche Projekte planen?

Vergesst niemals, eurem eigenen Stil treu zu bleiben. Man muss nicht auf jeden Trend aufspringen, wenn man eine eigene starke Marke hat. Um auch in diesem Blogbeitrag dem roten Faden treu zu bleiben und die Person ins Licht zu rücken, die oft im Verborgenen mit so viel Leidenschaft und Hingabe an ihrem Zuhause feilt, gebührt das letzte Wort unserer Design-Koryphäe Elke:

Liebe Gäste,
euer zweites Zuhause wird noch schöner und wohnlicher werden, versprochen!
Elke Zimmermann

In der Kategorie Baustellentagebuch, bekommst du zukünftig regelmäßige Updates über unsere - wie könnte es anders sein ;) - Baustellen. 

Fix!
Linda Pezzei | © Patrick Saringer

Autor

Linda Pezzei

Als Fachjournalistin für Architektur & Design hilft uns Linda mit ihren schönen Worten, unser Kopfchaos rund um unsere Baustellen auf einem Blatt Papier – oder vielmehr in unserem Blog – für euch zu verewigen. Sie findet die passenden Worte, wo sie uns fehlen.

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